Mittwoch, 13. März 2013

Unabhängige Patienteninformationen

Medizinische Leitlinien sind wissenschaftlich fundierte und systematisch aus empirischen Daten abgeleitete Informationen, welche die Behandlung bestimmter Krankheiten in bestmöglicher Weise ermöglichen soll. Für eine genauere Definition und siehe Wikipedia. Medizinische Leitlinien können sehr unterschiedliche Qualität haben. An dieser Stelle habe ich versucht einige unabhängige Quellen (unabhängig von wirtschaftlichen Interessen) für solche Leitlinien zusammenzustellen.

  • Leitlinien für Patienten der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF)  
  • Patientenleitlinien vom Ärztlichen Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ)     
  • Leitlinien für Ärzte vom Ärztlichen Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) 
  • Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)     

Sonntag, 14. November 2010

Suche nach neuen Pharmazeutika

 Die Firma Eli Lilly & Co. hat ein Webportal eingerichtet, bei dem man neue Verbindungen zum Testen auf ihre pharmazeutische Wirksamkeit anmelden kann. Ein Artikel über diese Initiative ist bereits 2009 bei Chemical & Engineering News erschienen. 

Die Firma hat diese Webseite im Rahmen ihrer Phenotypic Drug Discovery Initiative (PD2) eingerichtet. Aus Sicht der Firma ist das eine Möglichkeit, viele neue Verbindungen in die Hand zu bekommen, die sonst niemals als Pharmaka getestet werden würden.

Dienstag, 26. Januar 2010

Das Kuschelhormon


Oxytocin wird manchmal auch als "Kuschelhormon" oder "Treuehormon" bezeichnet. Medizinische Untersuchungen weisen darauf hin, dass dieses Hormon Gefühle wie Vertrauen und Geborgenheit schaffen kann.


Weiterhin löst diese Verbindung die Wehen bei der Geburt aus und wird deshalb in der Geburtshilfe als Medikament in Tablettenform, als Nasenspray oder beim Wehentropf verwendet. Außerdem wird der Stillrefelx bei Müttern wird über die Ausschüttung von Oxytocin gesteuert.


Es handelt sich bei diesem Hormon um ein kleines Peptid aus neun Aminosäuren. Es sind zwei Cysteinreste enthalten, die über eine Disulfidbrücke verknüpft sind. Dadurch entsteht ein Ring aus sechs Aminosäureresten. Die Struktur ist in der nachfolgenden Animation dargestellt.







Klicken Sie auf das Bild, um die Animation zu starten. (Ein neuer Frame wird göffnet.)


Weitergehende Informationen finden Sie bei Wikipedia.

Zuerst gehört habe ich von diesem Hormon bei der Fernsehserie "Boston Legal".

Donnerstag, 14. Januar 2010

Gamma-Butyrolacton - Lösungsmittel, Medikament oder Droge



Die Polizei hat diese Woche wieder einmal zugeschlagen und mehr als 300 Wohnungen in Deutschland und anderen europäischen Staaten durschsucht (Bericht: Spiegel online). Die Verdächtigen sollen seit mehreren Jahren von einem Chemiegroßhändler in Franken Gamma-Butyrolacton gekauft und in Verkehr gebracht haben.


Gamma-Butyrolacton (GBL) wird als Lösungsmittel in der Industrie, als Ausgangsstoff zur Herstellung von Pharmazeutika, als Farbentferner, Graffitientferner und Reinigungsmittel verwendet.


Daneben existieren aber noch andere Anwendungsmöglichkeiten. Die Verbindung bewirkt bvei oraler Aufnahme in geringen Mengen rauschähnliche Zustände. Höhere Dosen wirken narkotisierend. Deshalb wird GBL auch als Droge benutzt. Im menschlichen Körper wird GBL zu Gamma-Hydroxybuttersäure (GHB) umgewandelt. GHB ist auch als "Liquid Extasy" bekannt und fällt unter das Betäubungsmittelgesetz.






gamma-Butyrolacton (GBL)Gamma-Hydroxybuttersäure (GHB)



Gamma-Butyrolacton ist jedoch immer noch weitgehend frei erhältlich und nicht als illegales Betäubungsmittel eingestuft. Der Hauptgrund dafür ist vermutlich, dass die Verbindung ein wichtiger Grundstoff der chemischen Industrie ist.


Es gehört allerdings schon ziemlich viel Unverstand dazu ein organisches Lösungsmittel zu trinken, damit es im Schädel ordentlich rauscht. Siehe dazu auch die interessante Disskussion bei www.versuchschemie.de.



Dienstag, 5. Januar 2010

Mit Magnetkraft Knochenbrüche heilen


Eine Pressemitteilung geisterte diese Woche durch die Zeitungen. Auf der Titelseite der Freien Presse vom Montag, 4. Januar 2009 (siehe auch Pressemappe der Freien Presse), erfuhren wir unter der Überschrift "Knochenbrüche sollen künftig schneller heilen", dass Wissenschaftler aus 20 Instituten in 10 Ländern unter Federführung des Forschungszentrums Dresden Rossendorf an neuartigen Methoden zur Heilung von Knochenbrüchen arbeiten. Dabei sollen magnetische Nanopartikel gezielt in beschädigtes Knochengewebe eingführt werden. Etwas genauere Informationen findet man auf den Seiten des Forschungszentrums Rossendorf. Im "FZD Journal" vom August 2009 (Seite 18) ist das geplante Verfahren schon in groben Zügen skizziert: Materialforscher wollen ein Gerüst aus bioaktivem Material entwickeln, dass das beschädigte Knochengewebe stabilisiert und das Wachstum von neuem Knochengewebe ermöglicht. Das Gerüst soll sich nach dem Ende des Heilungsprozesses idealerweise wieder auflösen. Dieses Gerüst soll nun noch weiter funktionalisiert werden. So könnte man z.B. Medikamente implantieren die langsam und wohldosiert abgegeben werden. Weiterhin ist man bestrebt die Gerüstsubstanz mit einem magnetischen Moment zu versehen. Dann könnte man auch später noch Medikamente in Form von funktionalisierten Nanopartikeln gezielt im Körper zu der Bruchstelle transportieren.

Das klingt für mich alles ziemlich nach Science Fiction, mal sehen, was daraus wird.

Weitere Informationen zu der ganzen Sache findet man in einer Pressemitteilung des Forschungszentrums Rossendorf vom 30.11.2009. Bleibt also noch die Frage, warum das erst jetzt in der Zeitung auftaucht? Am 4. Januar war wohl nicht viel los, deshalb schob man diese Geschichte ein, die doch eigentlich schon seit fast einem halben Jahr bekannt ist!


Sonntag, 3. Januar 2010

Viagra für Frauen?

Das Medikament Flibanserin sollte gegen Depressionen helfen. Eine beobachtete Nabenwirkung ist die Steigerung des sxuellen Verlangens bei Frauen. Der Hersteller Boeringer Ingelhein prüft die Zulassung als Medikament.

Samstag, 19. Dezember 2009

Die Angst auslöschen


Eine Veröffentlichung in Nature Neuroscience zeigt, dass es möglich sein sollte, mit bestimmten Medikamenten angstvolle Erinnerungen auszulöschen. Die Anwendungen wären faszinierend: Behandlung von Traumapatienten (bei posttraumatischem Stress) und Phobien, furchtlose Soldaten...

Die Untersuchungen wurden mit Propranolol durchgeführt. Dieses Medikament gehört zur Gruppe der Betablocker und wird sonst als Mittel zur Behandlung von Bluthochdruck und gegen Migräne bei Kindern eingesetzt.

Abbildung: Strukturformel von Propranolol mit Kennzeichung des chiralen Kohlenstoffatoms.

Originalliteratur: Merel Kindt, Marieke Soeter, Bram Vervliet (2009). Beyond extinction: erasing human fear responses and preventing the return of fear Nature Neuroscience DOI: 10.1038/nn.2271

Blogs die den Sachverhalt kommentieren: